Digitalisierung

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10.05.2022

„Wir wollen den Mehrwert für unsere Kunden unter Beweis stellen“

„Wir wollen den Mehrwert für unsere Kunden unter Beweis stellen“

Interview mit Daniel Hanelt, CEO Sport Alliance

Die Übernahme von easySolution durch Sport Alliance sorgte Anfang 2022 für viel Aufmerksamkeit in der Branche. Denn einerseits baut Magicline seine führende Position damit aus. Andererseits blicken nicht wenige easySolution-Nutzer verunsichert in die Zukunft. Wir sprachen mit Daniel Hanelt, Geschäftsführer der Sport Alliance GmbH, über die Zusammenführung von easySolution und magicline und die weiteren Pläne.

TT-DIGI: Herr Hanelt, Glückwunsch zur Übernahme der easySolution GmbH. Was waren die wichtigsten Gründe für diesen Schritt?

Daniel Hanelt: Vielen Dank! In erster Linie sehen wir in diesem Zusammenschluss eine Bündelung von Kräften. Die Anforderungen an eine Softwarelösung zum Management eines Studios steigen stetig, unabhängig davon, ob es sich um ein Einzelstudio oder eine Kette handelt. Hier möchten wir ein starker Partner sein, der es unseren Kunden ermöglicht, auf sich ändernde Ansprüche der Mitglieder hinsichtlich Digitalisierung reagieren zu können. Es ist eine Illusion, dieses auf Dauer mit einem Team von 20 – 30 Mitarbeitern stemmen zu können.

Wird es eine Übergangsphase geben und wie wird diese aussehen?

Wir haben natürlich ein großes Interesse daran, dass wir nicht parallel zwei gleichartige Lösungen weiterentwickeln. Trotzdem verstehen wir, dass ein Wechsel der Software Zeit und Nerven kostet und leider im Blick auf die Folgen von Corona auch zur Unzeit kommt. Daher versuchen wir alles, um den Umstieg für unsere Kunden so leicht und attraktiv wie möglich zu gestalten. Insofern sind wir beim Timing flexibel, haben aber das sportliche Ziel, Ende des Jahres die Migration abgeschlossen zu haben.

Wie möchten Sie easySolutionKunden überzeugen, sich nicht doch noch für eine andere Lösung zu entscheiden?

Wir haben sehr viel Zeit mit unseren neuen Kollegen investiert, um die besten Features von e-Member zu analysieren und herauszufinden, wie wir diese in die Magicline übernehmen können. Auch haben wir schon im Vorfeld ein großes Team aufgebaut, dass sich intensiv mit einer automatisierten Datenübernahme beschäftigt, bei der auch die historischen Daten übernommen werden. Durch den hohen Automatisierungsgrad können wir auch Teststellungen mit Echtdaten zur Verfügung stellen. Und nicht zuletzt kann ich nur dafür werben, dass unsere Kunden sich die aktuelle Magicline mit all den Neuerungen zeigen lassen. Wir beschäftigen mittlerweile ein sehr großes Product & Development Team mit über 100 Personen, die jede Woche Neuerungen releasen. Oftmals ist der letzte Eindruck der Magicline sehr lange her – in unserer Zeitrechnung Jahrhunderte ;-)

Warum ist eine Cloud-Lösung aus ihrer Sicht alternativlos? Was wollen die Mitglieder?

Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich diese Frage höre. Es ist ein wenig so, als würde man mich fragen, ob man das Internet für die Digitalisierung benötigt. Es ist ein unumkehrbarer Trend, der aus Betriebs-, Sicherheits- und Softwareentwicklungsgründen alternativlos ist. Ein paar Beispiele: Der Anteil der Firmen, die einen E-Mail Server lokal betreiben, dürfte mittlerweile gen null tendieren und die Finanzgeschäfte werden auch eher online als am Bankschalter erledigt. Früher gab es auch Videotheken und Plattenläden, die aber mit der Digitalisierung verschwunden sind. Die Kunden wollten einen schnellen, einfachen Zugang zu den Produkten. Auch die Mitglieder eines Fitnessanbieters möchten Flexibilität, jederzeit digitalen Zugang zu ihrem Studio und ihren Daten, Wertschätzung und Erfolg. Das alles lässt sich durch eine cloudbasierte Lösung einfacher abdecken. Außerdem fallen für Studiobetreiber viel Aufwand und Kosten weg, wenn sie mit einer Cloud-Software arbeiten. Und sie steigern die Zuverlässigkeit und Sicherheit ihrer Systeme. Betreibt ein Studio einen eigenen Server, muss es für die Backups, Daten-, Ausfall- und Netzwerksicherheit selbst sorgen. Wenn man den rechtlichen Ansprüchen gerecht werden will, benötigt man dafür viel Expertise, Hardware und Administration. Alles muss dokumentiert werden und immer wieder auf dem neuesten Softwarestand gebracht sein. Diese Aufgaben übernehmen bei uns Cloud-Anbietern Experten, die sich mit nichts anderem beschäftigen.

Was sind die nächsten Ziele der Sport Alliance?

Nun, unser primäres Ziel ist es, unter Beweis zu stellen, dass wir den Mehrwert für unsere Bestands- und Neukunden auch wirklich liefern können. Natürlich sind wir eine stark wachsende Organisation und nicht immer läuft alles reibungslos. Aber wir möchten uns daran messen lassen, dass wir den Kundennutzen maximieren und echte Unterstützung bieten können.

Wie kann die Sport Alliance die Betreiber noch besser unterstützen?

Unser Fokus liegt derzeit in der engen Einbindung unserer Industriepartner. Wir schaffen gerade die offene Partnerplattform „Open SPACE“. Das Konzept fördert nicht nur, die technologische Interoperabilität mit offenen Schnittstellen (open API), um unseren Kunden die Wahlfreiheit hinsichtlich der eingesetzten Lösungen zu bieten, sondern es steht auch der Wissensaustausch – durch bspw. Conventions – im Fokus, um Innovation und Weiterbildung zu fördern.

Welche Länder sind neben Deutschland aktuell am wichtigsten für Magicline? In welche Richtung ist eine weitere Expansion geplant?

Unser Kernfokus liegt derzeit im DACH Bereich. Sicherlich werden wir unsere europäische Präsenz ausweiten – das ist aber derzeit sekundär für uns.

Wie wird sich die Fitness- und Gesundheitsbranche nach Überwindung der Corona-Pandemie entwickeln? Was wird zukünftig wichtig sein?

Die Relevanz der Fitness- und Gesundheitsbranche wird weiter zunehmen und gleiches gilt für die Diversifizierung. Das gilt sowohl für Hybridmodelle (Online / Vor-Ort) als auch für die weitere Individualisierung der Angebote.

Danke für das Gespräch und viel Erfolg weiterhin!

Das Interview führte Philipp Hambloch.


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